Wer in eine hochwertige Musikanlage oder in ein hochwertiges Heimkinosystem investieren will, der ist nur zu beglückwünschen. Mit hochwertigen Komponenten genießt man ein Klangspektrum in einer Brillanz, die einfach unvergleichlich ist. Das Problem ist nur, wenn man einmal Blut geleckt hat, möchte man nie mehr etwas anderes hören. Entsprechend stellt sich so schon beim Kauf die Frage, nehme ich nun ein relativ unflexibles Komplettsystem was ideal aufeinander abgestimmt ist oder ist ein flexibles Bausteinsystem doch besser. Die Frage was nun besser ist und was nicht, vermag dieser Artikel nicht zu beantworten. Zu verschieden sind einfach die Ansprüche und der Verwendungszweck.
Ein komplettes Musik- oder Heimkinosystem hat den Vorteil, dass alle Komponenten zum Betreiben der Anlage bereits im Kaufpreis enthalten sind. Dies gilt im Übrigen auch für die Kabelverbindungen. Des Weiteren kann man davon ausgehen, dass die Komponenten ideal aufeinander abgestimmt sind. Entsprechend kauft man ein Komplettsystem und braucht sich keine Gedanken über die optimale Leistungsausbeute zu machen. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass nach der Belegung von einem Aux Eingang Ende ist. Entsprechend kann man an ein Komplettsystem noch einen Digital Receiver für digitales Fernsehen anschließen, für den Blu-Ray Player oder die Pay-TV Box wird es jedoch eng. Bei modernen Anlagen hat man noch das Glück, dass die weiteren Quellen wahlweise über den optischen Anschluss und die analogen Cinch Eingänge angeschlossen werden können. Allerdings haben vor allem die bei Abschluss eines digitalen Fernsehabonnements kostenlos mitgelieferten Receiver eben keinen optischen Anschluss.
Entsprechend ist man mit einem Bausteinsystem in Sachen Anschlussmöglichkeiten besser bedient. Vorraussetzung ist jedoch ein leistungsstarker Receiver mit entsprechend vielen Eingängen. Jedoch sind diese Bausteinkomponenten im Vergleich zu einem gleichwertigen Komplettsystemen deutlich teurer. Eine einheitliche Optik erhält man zu dem nur, wenn man die Bausteine vom gleichen Hersteller verwendet. Entscheidet man sich jedoch im Laufe der Zeit für eine Komponente von einem anderen Hersteller, so ist die einheitliche Optik passé. Eine weitere Schwierigkeit stellt die Wahl der richtigen Lautsprecher dar. Denn der Receiver muss einheitliche Leistungswerte aufweisen, wie für die Lautsprecher vorgesehen sind. So wird die Auswahl völlig automatisch kleiner. Hat man zum Beispiel einen echten 5.1 Dolby Digital Receiver, ist für die maximale Ausbeute auch ein 5.1 Lautsprechersystem von Nöten.
Eine einfache Sache die den Kauf erleichtern soll, stellt eine selbst geschriebene Liste dar. Man sollte sich die aktuelle Anlage anschauen und die zusätzlichen Komponenten zählen. Passen diese in ein Komplettsystem oder lässt sich dieser einzelne Digitalreceiver anschließen, dann spricht dies für eine Komplettanlage. Besteht die aktuelle Anlage aus vielen Einzelkomponenten wie Spielekonsole, DVD-Player und Digitalreceiver dann spricht vieles für ein System mit Einzelbausteinen. Letztendlich zählt jedoch vor allem der persönliche Eindruck beim Probehören im Fachhandel, diese Chance sollte man sich bei einer kostspieligen Investition auf keinen Fall entgehen lassen.